Montag, 21.10.2024:
Friedrich Bremser in München, der „Erfinder“ des Fertighauses aus Pappe
Die Digitalisierung alter Bücher und Zeitungen durch Google hat in den letzten Jahren einiges über das Leben eines Mannes ans Tageslicht gebracht, den man als den geistigen Erfinder des Fertighauses (aus Pappe) bezeichnen kann – wenn auch nur mit einem Schmunzeln, denn er hat seine Erfindung nur theoretisch beschrieben und wohl nicht in die Realität umgesetzt.
Siehe unter Friedrich Bremser in München, der „Erfinder“ des Fertighauses aus Pappe
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2.1 Sebastian (Best) B. (1546 - 1583) in Rüdesheim und Kamp
Geboren um 1520/30; gestorben ca. 1583/86; heiratete wahrscheinlich kurz nach 1556; der Name der Frau ist unbekannt, sie lebte noch am 11.8.1592
Sebastian wurde nach einem um 1500 stark verehrten Pestheiligen benannt, der auch als Schutzpatron der Ritter galt (HFK, Abb. 4) und dem einer der Altäre der St. Jacobs-Kirche in Rüdesheim geweiht
war. Es handelt sich demnach um einen zweideutigen Namen, galt Sebastian doch als Bastard und eben gerade nicht mehr als Ritter wie sein Vater. Doch sollten illegitime Nachkommen der
Niederadeligen oft Dienste bei den Adeligen übernehmen, so wie wir es bei Sebastians Sohn Philipp noch weiter unten finden. Insofern war sein Name Programm.
Gemäß Vertrag vom 2.1.1539 von seinem Vater und dem Onkel für die geistliche Laufbahn vorgesehen, erhielt er 1546 als Kleriker die Pfründe des St. Michaelsaltars in Rüdesheim. 1556 resignierte er
freiwillig und Michael Öppelsheimer wurde zu seinem Nachfolger ernannt . Zu diesem Zeitpunkt hatte er entweder Kinder oder stand kurz davor, eine Familie zu gründen.
Sebastian erhielt gemäß Testament von seinem Vater einige Legate (Vermächtnisse). Heinrich Engelhart B.v.R. (+1567), ein Enkel von Dietrichs Bruder Heinrich, wandelte das Erbe um, in dem sie ihm eine
Behausung „In der Hellen“ zu Rüdesheim sowie ein paar Feldgüter („Pläcklein Felts“) als Schenkung („donationsweise“) überließen. Wahrscheinlich war damit auch die jährliche Rente von 70 Gulden
abgegolten. Der Hof war jedoch in schlechtem Zustand („gantz baufellig und verfallen“) und Sebastian wendete annähernd 200 Gulden für dessen Renovierung auf und verschuldete sich dafür für seine
Verhältnisse hoch. Die Vormünder von Henrich Engelhardts Sohn Joh. Reichard B.v.R. versuchten nach 1567, ihm diesen Hof streitig zu machen, wogegen sich Sebastian mit einer Supplikation (Eingabe) an
die Vormünder wehrte, woraufhin sie von ihrem Vorhaben Abstand nahmen. Nachdem Johann Reichard B.v.R. um 1585 mündig geworden war, versuchte er selbst, den Hof wieder an sich zu bringen. Dagegen
wehrten sich Sebastians Kinder nach dem Tod des Vaters noch um 1590 in einem Brief an den adeligen Verwandten.
Sebastian wohnte um 1583 in Kamp beziehungsweise besaß dort Einwohnerrechte und -pflichten, als seine Wehrfähigkeit dort fest-gestellt wird : Bastiann Brombser ein Rustungh (vorangestellt: thott = verstorben, vermutl. nachgetragen).
1584 Bestges Brumser als Besitzer eines Weinberges des Konvents Marienberg (in Boppard) genannt
Vor 1586: Best B. verstorben; besaß zu Lebzeiten etliche Güter in Rüdesheim, die verpachtet waren. Das läßt vermuten, dass Best selbst nicht in Rüdesheim lebte. Er hatte die Pacht („Pension“), die er
dafür erhielt, an einen Peter Knaut versetzt.
1579 und 1590?/91/92/93/94 sowie 1595(+?): Genannt als Besitzer zweier Weinberge der Kölner Abtei St. Pantaleon in Kamp : „Best Brumpser ein Wingart zu der Zeylen Noch ein Wingart im Krumpser
Haf“.
1592: Best B. hatte zu Lebzeiten einen Brunnentrog („Sarckstein“) angeblich zweimal verkauft:
1.) um 1578 für Schulden versetzt und
2.) an den Vorfahren eines Schlossers namens Johann Oler verkauft; zumindest stritten sich die beiden Parteien 1592 um den Besitz des Troges Dabei wird Sebastians Witwe am 11.8.1592 von Hans
Oler als Zeugin benannt, ohne dass dabei ihr Name erwähnt wird.
Anmerkung:
Heinrich II. B.v.R. (der den Vertrag von 1539 mit seinem Bruder Dieter abschloss) hatte nur einen männlichen Enkel Heinrich En-gelhart (auch Engelbrecht oder Engelbert genannt) Dieser starb schon
1567. Dessen 1566 geborener Sohn Johann Reichard B.v.R. stand daher bis etwa 1585 unter der Vormundschaft von Wilhelm von Breidbach (Großvater) und Christoph vom Stein Die Vor-münder
verbreiteten das Gerücht, die bürgerlichen Brömser wollten ihren Besitz veräußern . Gleichzeitig veräußerten sie selbst große Teile aus dem Besitz ihres Mündels, so dass Joh. Reichard Schwierigkeiten
hatte, wenigstens einen Teil davon zu retten, als er volljährig wurde.
Kinder:
Sebastian B. hatte drei Söhne (geb. ab ca. 1555/60):
3.1. Ludwig B. 1583 – ca. 1590 in Rüdesheim und Kamp
3.2. Andreas B. ca. 1590 – 1632 in Rüdesheim und Lorch
3.3. Philipp B. 1593 – 1601 in Rüdesheim
2.2 Johannes B. (1566 – 1577) in Nastätten
Geboren vor 1541; gestorben nach 1577/vor 1604
Benannt nach dem Leitnamen der Familie Brömser von Rüdesheim – der männliche Vorname Johannes kommt in jeder Generation der Familie seit 1275 vor. Er war so weit verbreitet, dass die Familie in
einem sagenhaften Johannes B.v.R., der zu einer unbekannten Zeit vor 1300 angeblich an einem Kreuzzug teilgenommen hatte, dort aus einer Gefangenschaft freikam und danach das Kloster Nothgottes
gründete sowie die Kirche in Rüdesheim erbauen ließ , bereits als Johannes VIII. der Familie bezeichnete.
1566 in Nastätten für die Türkensteuer veranschlagt; sein Vermögen betrug : Hauß und Hoff: 25 Gulden; Wiesenwachs: 30 Gulden; Acker: 30 Gulden; Barschafft: 15 Gulden; Summa 100 Gulden – er war somit
Kleinlandwirt und betrieb eventuell nebenbei ein Handwerk Muss damals mindestens 25 Jahre alt gewesen sein, d. h. geboren vor 1541.
Nochmals 1577 in Nastätten für die Türkensteuer geschätzt mit Hab und Gut und alle seine Nahrung für 40 Gulden.
Nicht genannt im Nastätter „Register der ... Türckenhülff von 1596“; gestorben vor 1604
Er ist das erste nachgewiesene Familienmitglied, das außerhalb der alten adeligen Güter von Rheingau oder Kamp wohnte.
Nastätten wuchs zu Beginn des 16. Jahrhundert durch die aufkommende Intensivierung der Schafzucht und Verarbeitung der Wolle Als 1537 im Rheingau eine Wiedertäufer-Bewegung aufgedeckt wurde,
wurden deren Anführer hingerichtet und viele Familien des Landes verwiesen. Von den Ausgewiesenen ließen sich viele Familien in der Niedergrafschaft Katzenelnbogen nieder , einige davon in Nastätten.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich Johannes Brömser um 1560 in Nastätten niederließ, weil dort bereits Familien mit Beziehungen zum Rheingau lebten.
Es sind keine Kinder von Johann B. direkt nachweisbar. Aufgrund der oben genannten Patenschaften zwischen den einzelnen bürgerlichen Brömser/Bremser-Familienmitgliedern ist davon auszugehen, dass es
sich bei den in und um Nastätten lebenden Personen, die der nächsten Generation angehören, um Kinder des Johannes B. handelt.
Kinder:
3.4 ? Clas (Nikolaus) B. in Presberg (1609 – + vor 1615)
3.5 Emmerich B. (+ vor 1620) in Zorn
3.6 Barthel B. (+ vor 1614) in Zorn (ggf. Sohn von 3.4 Emmerich)
3.7 ? Peter B. (+ vor 1612) in Lollschied?
3.8 NN in Nastätten (Bindeglied zur nächsten Generation in Nastätten)